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Wechseljahre


Das subjektive Erleben dieser Zeit ist sehr individuell. Vielleicht gehören Sie zu den Frauen, die kaum Beschwerden verspüren (was eher selten ist) oder Sie erleben diese Phase als Krise in ihrem Leben, in der gewohnte körperliche und seelische Selbstverständlichkeiten nicht mehr tragen und neue noch nicht in Sicht sind.

Aus der Fülle der verschiedenen Aspekte von Wechseljahrbeschwerden will ich hier nur drei herausgreifen.

Körperliche Veränderungen

Durch das langsame Versiegen der Sexualhormone (Östrogene und Gelbkörperhormone = Gestagene) kommt es zu Zyklusstörungen. Oft verläuft in dieser Zeit der Monatszyklus chaotisch, was in weiten Bereichen keinen Krankheitswert hat, aber dennoch fachärztlich abgeklärt werden sollte.

Die weiteren klassischen Symptome sind Hitzewallungen, die meist nachts beginnen, später aber über den ganzen Tag verteilt auftreten und als sehr lästig empfunden werden.

Eine Bindegewebsschwäche betrifft das Skelett, die Muskeln, die Haut – im Besonderen aber auch die Elastizität der Scheidenhaut. Die Folge sind Schmerzen im Bereich der Knochen, der Gelenke und Probleme beim Sex durch eine trockene Scheide.

Seelische Beschwerden

Das seelische Gleichgewicht gerät ins Schwanken. Der Schlaf ist (auch ohne Hitzewallungen) gestört. In nicht wenigen Fällen entwickelt sich eine depressive Episode mit Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Nervosität und schnelle Reizbarkeit sowie Aggressivität sind ebenfalls zu beobachten. Wie beschrieben sind diese psycho-vegetativen Symptome Ausdruck eines Abschieds auf der einen Seite und einer Neubestimmung auf der anderen.

Soziale Aspekte

„Alt werden will jede/r, älter werden will keine/r“. Dieser salopp formulierte Spruch bringt das Dilemma auf den Punkt. Wenn sich Körpersilhouette, Haut und Spannkraft unwiederbringlich verändern, bedeutet dies einen Abschied vom jugendlichen Selbstverständnis, dem man verständlicherweise nachtrauern darf. Wenn die Kinder das Haus verlassen und eigene Wege gehen wird das Nest leer (empty nest). Beruflich und lebensgeschichtlich befindet man sich auf dem Höhepunkt (Klimax), ohne Aussicht, das Leben im alltäglichen Bezugsrahmen noch weiter steigern zu können. Das Thema Rente taucht immer häufiger auf und wird zum Silberstreifen am Horizont stilisiert. Sich für den nächsten Lebensabschnitt neue Perspektiven zu schaffen, macht die Jahre des Wechsels zu Jahren des Wandels. Keine leichte Aufgabe.

Mit dieser kurzen Beschreibung eines schier unerschöpflichen Themas möchte ich Ihnen nur eine Handreichung für eine Orientierung geben. Weitere Informationen hierzu finden Sie wiederum auf der Webseite des Berufsverbandes der Frauenärzte unter: